WP7: Leistungsfähigkeit des künstlichen Seegrases
Das Forschungszentrum Küste (FZK) ist eine gemeinsame zentrale Einrichtung der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig. Ziel des FZK ist es, die Koordination der Küstenforschung zu stärken und interdisziplinäre, nationale und internationale Zusammenarbeit zu fördern. Als Versuchseinrichtung steht dem FZK der Große Wellenkanal (GWK, siehe Abb. 1) zur Verfügung in dem unter anderem hydro- und morphodynamische Messungen im großen Maßstab durchgeführt werden können.
Für weitere Details siehe:
https://www.fzk.uni-hannover.de/

Abbildung 1: Der Große Wellenkanal. Mit 310 m Länge, einer Breite von 5 m und einer Tiefe von 7 m ist der GWK einer der größten Wellenkanäle der Welt.
Bildnachweis: Leibniz Universität Hannover
Das FZK ist mit einem Workpackage an SeaArt beteiligt, das im Jahr 2017 beginnen wird und das Ziel verfolgt, die Leistungsfähigkeit der entwickelten künstlichen Seegräser im 1:1 Maßstab zu testen. Hierzu werden die Ergebnisse aus den Workpackages 3-6 zusammengestellt und auf deren Grundlage die Experimente durchgeführt. Alle Partner sind also am WP7 beteiligt um in enger Zusammenarbeit ein möglichst leistungsfähiges artificial seagrass (ASG) zu entwickeln und zu testen, welches dann später im Feld eingesetzt werden kann.
Gegen Ende der Projektlaufzeit werden alle Ergebnisse der beteiligten Institute zusammengetragen und mit Hilfe dieser Daten wird ein Prototyp des bioabbaubaren künstlichen Seegrases produziert. Um sowohl die Funktionalität dieses Prototypen als auch dessen Stabilität zu messen sind im GWK großskalige Versuche geplant: Zum Einen wird die Stabilität des Verankerungssystems (z.B. Bodenanker) untersucht, indem Kraftmesszellen die wirkenden Kräfte zwischen den Ankern und dem Boden messen sollen um schließlich auf die Stabilität der ASG Matten rückschliessen zu können. Und zum Anderen wird die Funktionalität des künstlichen Seegrases untersucht, indem sowohl hydrodynamische Messungen (Wellendämpfung, Gechwindigkeitsverteilungen in und über dem Seegras, etc.) als auch morphodynamische Messungen (Sedimentkonzentration, Sohländerungen) und Lichtmessungen durchgeführt werden. Bei den morphodynamischen und auch den Licht Messungen geht es vor allem darum festzustellen ob und bis zu welchen Bedingungen grundsätzlich Seegras Sprößlinge in der Lage sind Photosynthese zu betreiben und nicht mit dem Sediment ausgespült zu werden. Hierbei werden sowohl „normale“ als auch Exrembedingungen (z.B. Sturmflut) simuliert um Aussagen über den Einsatz des künstlichen Seegrases in natürlichen Gewässern treffen zu können.
Kontakt
Forschungszentrum Küste
Gemeinsame Einrichtung der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig
Moritz Thom, thom@fzk.uni-hannover.de, Tel.: +49 511 762-9229